Sonntag, 17. April 2016

The Flow

i really don´t know how to do this
i wish i knew this
maybe just screw this
my love for you could deeply grow
but there`s this missing flow
a difference in minds as it unwinds
i see
together we won´t be
in tune
perhaps i think this
to soon

with my mind set out to find you
in that see that we
started to swim in
i guess there´s no winnin´
lets not be clingin´
to something that´s gone
and cannot be won back
that´s the lack of luck
or a mind that´s stuck with itself
love on the shelf out of reach
with each step we take we make our way
which leads us astray
apart from each other we stay

in your eyes i found something
i cling to
though i won´t call you
again even when
you say you felt the undertow of the flow
that pulls at your feet every time we meet



Mittwoch, 8. August 2012

Was soll ich sagen.

Warum ich jemals dachte, dass Leben würde mit fortschreitendem Alter einfacher werden ist mir ein Rätsel. Gut. Zum einen denke ich unnötig viel - da ist natürlich dann auch viel Mist dabei. Zum anderen mäandrieren die Gedanken eben und verfolgen kein bestimmtes Ziel. Zumindest meine nicht. Da passiert es dann schonmal, dass ich mich für sehr schlau halte um dann viel später festzustellen, dass ich einer gedanklichen Verdauungsstörung erlegen war. Es gibt ja auch sowas wie Gedankenstuhl. Gedanken, die eben einfach rausmüssen ohne in sich besonders gehaltvoll zu sein, aber in ihrer Eigenschaft als den Körper verlassender Morast doch heilende Wirkung entfalten - die aber eben ausschließlich im Entsorgen besteht. Sitze ich am Richardplatz und rühre in meinem Bio-Fair-Trade-Laktosefreien-Sojamilchkaffee und betrachte die Blätter der Bäume, die sich flüsternd über meinem Kopf im Wind bewegen. Kinderrufe hallen leise von den Häuserwänden wieder vermischt mit dem leisen Geplapper des Ehepaares am Nebentisch. Ich rubbele mit meinem großen Zeh im Schuh herum und überlege. Ja was überlege ich eigentlich schon wieder. Was gibt es denn überhaupt in diesem Moment zu überlegen. So ein Gehirn sollte wirklich einen Abschaltknopf haben. Ich überlege mir mit dem Überlegen aufzuhören und nippe am Milchschaum. Mein Handy klingelt. Ich schließe die Augen.

Dienstag, 6. März 2012

das arschloch

der Autor:

ich mag alle meine Figuren.

die regisseurin:

das ist gut. aber wo ist das arschloch.

der autor:

ich kann keine arschlöcher.

die regisseurin:

ich brauche ein arschloch. und zwar ein gutes.

der autor:

das widerspricht sich.

die regisseurin:

sie wissen was ich meine.

der autor:

das ist eine unterstellung.

die regisseurin:

eine hoffnung.

der autor:

sie hoffen auf ein gutes arschloch.

die regisseurin:

man kann auf schlechtere dinge hoffen.

der autor:

im wortsinne?

die regisseurin:

nicht zuletzt.

der autor:

was ist ein gutes arschloch?

die regisseurin:

eins mit widerhaken. eins, was früher vielleicht keins war.
ein gewordenes loch.

der autor:

eins, das die leere spürt, die es zusammenhält?

die regisseurin:

aber trotzdem kraft hat.

der autor:

dann mache ich mich jetzt auf die suche nach diesem arsch.

die regisseurin:

sehr gut. wenn sie erstmal den arsch haben,
haben sie bald auch das loch.

der autor:

Sodenn.

Mittwoch, 8. Juni 2011

Des Morgens

Der Regen donnert unablässig auf alles herunter, was unten ist.
Blitze zucken ruckartig durch die Dunkelheit.
Die Natur liefert ab.

Die Bedienung nicht.
Das werde ich ihr heimzahlen.
Vorausgesetzt sie sollte es heute noch schaffen die unüberwindbare Kluft zwischen meinem Tisch und dem Platz an dem sie lasziv an ihrer Kippe zieht, mit Vorwärtsbewegungen ihrer unglaublich schlanken muskulösen Schenkel zu überwinden. Vielleicht ist sie dazu motorisch einfach nicht fähig. Vielleicht hat sie aber auch das Konzept des Bedienens irgendwie nicht verstanden. Oder sie fühlt sich in ihrer empfindsamen Subjektwelt durch die Anwesenheit anderer Subjekte, die irgendwas von ihr zu wollen scheinen schlicht und ergreifend beeinträchtigt.
Vielleicht belastet sie dieses permanente Winken und rufen an den Rändern ihres Wahrnehmungshorizontes.

Gedankenverloren fährt sie mit der Spitze des linken Schuhs ihre nackte rechte Wade nach oben.
Langsam ganz langsam nähert die Schuhspitze sich der Kniekehle.
Ein helle Linie markiert die zurückgelegte Strecke auf der bronzenen Wade.

Mir wird heiß.
Ich atme.

Plötzlich blicke ich direkt in zwei rehbraunen Augen.
Sie steht ganz dicht vor mir und hat Sommersprossen, die tanzen während ihr schöner Mund Worte formt.

Ich verharre einen kurzen Moment, einem erkalteten Reptil gleich, verabschiede mich dann abrupt, murmele etwas von Anrufen und Terminen, verlasse das Café.

Ich stehe im Regen, der emotionslos auf mich herniederprasselt.
Hektisch blicke ich die Straße auf und ab, suche nach einer Bäckerei oder ähnlichem.
Ein leuchtendes Croissant verheisst Frieden - ich sprenge davon.

Leise vernehme ich Rufen hinter mir.
Am Rande meines Blickfeldes erspähe ich die rennende Bedienung mit einer Zeitung über dem Kopf. Ihre Schenkel dienen also doch zur Fortbewegung!
Sie hält mir meine Tasche hin. Wortlos starre ich auf ihre von Tropfen benetzten Beine.

Während sie zurückrennen, halte ich die Tasche eng an mich gedrückt.

Mein Gott. Kann man den nirgendwo einen entkoffeinierten Latte Macchiato mit Sojamilch trinken ohne aufs Härteste belästigt zu werden? Wo sind all die unattraktiven, molligen Bedienungen hin, die einem schon durch ihren Geruch ein Gefühl von Heimat und Frieden vermittelten? Ich will doch nur BEDIENT werden! BEDIENT! Nicht herabgewürdigt, stimuliert und verwirrt!

Ich werde zu Filterkaffee zurückkehren. Gutem alten Filterkaffee in einer vernünftigen türkischen Bäckerei. Kein Schnick, kein Schnack, Selbstbedienung und fertig. Ein Rühreibrötchen dazu und los. Diese Laktoseintoleranz hat mich zum Opfer gemacht!
Sojalatte.
Das sagt doch eigentlich schon alles: Sojalatte.

Ich wünschte, ich hätte Probleme.

Montag, 4. April 2011

Im Auge des Argwohns

klumpt die Zunge sich asselhaft
zum Kehlkorken
trocken und hart

im Nacken mich drücket
der Blick
unrechten Verdachtes feiste Frucht

blickverdichtend wirkt immer die Flucht

genau darum stehe ich -
Stein
erhitzt verklebt und unbewegt
entgegen
denn

Ich habe nicht!
Ich war nicht!
Ich bin nicht!

im Auge des Argwohns jedoch
reicht nicht

nicht

Freitag, 3. Dezember 2010

i will have you here and naked

before you know
how you got
here

i'm not a magician
i'm not even smart

i know

all
the things
that i am not

nevertheless
i'll have you here
and naked

before even you
know how

it's not because i am so special
it's not because i am so hot

it's because of all the things

you know

that i am not

Samstag, 9. Januar 2010

Ich mag dich

Anne ich mag dich.
Aber was soll ich machen.
Ich habe eine Frau.

Mmh. Ich denke nach.
Er mag mich also.
Das wundert mich nicht.

Aber was soll das heißen:
Er mag mich, aber er hat eine Frau.
Mögen.

Daß er eine Frau hat wusste ich schon.
Daß er mich mag, ist mir neu.

Wir kennen uns nun schon seit sechs Jahren.
Mehr oder weniger.
Ich mochte ihn schon immer.

Ich:
Ich weiss, dass Du eine Frau hast.

Er:
Ich hätte mehr aus meinem Leben machen sollen.

Ich:
Was ist mehr? Mehr Geld? Mehr Liebe?
Reisen? Burger?

Er:
Burger?

Ich:
Ich würde gerne mehr Burger essen.

Er:
Anne.

Ich:
Ralf.

Er:
Lass uns weiter arbeiten.

Auch ich hätte mehr aus meinem Leben machen können.
Hab ich aber nicht.