Donnerstag, 3. Januar 2008

da sitzt er nun

da sitzt er nun und weiß nicht wohin.

das geld ist knapp.
zu knapp.

kartoffeln, öl, brot.
wie konnte das passieren.

kurt war da, das weiß er noch.

trink mit mir, mir gehts nicht gut.
komm schon.
trink mit mir. heute.
nur heute.
du bist doch mein freund, oder etwa nicht?
komm trink mit mir.
bitte.

nie hatte kurt gebeten.
eberhardt wollte nicht, dass er anfängt zu flennen.
wie ne frau.
ist ja gut, ich trinke ja schon.
was haste denn da? korn. na wenns nichts anderes gibt. dann korn. gut.
also komm. hier haste. da ist das glas. nun mal ruhig kleiner.
ist ja gut. das wird. jetzt trinken wir erstmal und dann erzählste.

freund also.
das ist er.
ein freund.
ein richtiger.

das war vor zehn tagen.
jetzt stinkt die ganze wohnung. kurt liegt auf dem boden vor der couch.
er schnarcht.

mann, mann, mann.
was soll jetzt werden.
der wievielte ist überhaupt.
mann, mann, mann.

eberhardt sucht sein handy.
scheiße.
wo ist das scheiß teil.
scheiße!
dreck!
scheiße!
scheiße!!!!
eberhardt schlägt gegen die wand. mit der faust. so hart er kann.
scheiße!!!

und wieder.
wieder.
wieder.
wieder.
wieder.

scheiße!!!

eberhardt fängt an zu flennen.
wie ne frau.
eberhardt schüttelt sich, er schluchtzt.
er verreibt mit dreckigen händen die tränen auf seinem gesicht.

ruhig, ruhig.
erstmal setzen.
arbeit anrufen, sehen, ob sich da noch was machen läßt.
dann duschen.
kurt ins bett legen.
aufräumen.
kartoffeln kochen.

öl, brot.

kurt wecken.

das jahr ist noch jung.

wer weiß.

vielleicht wirds noch.

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