Donnerstag, 6. Dezember 2007

Ficken dreitausend.

ein tag durchschnittlichen wetters,
leicht bedeckt mit sanfter neigung richtung regen.
wie aufstehn, wie beginnen.
ein auge auf.
des weckers erste wiederholung.
auge zu.
beschissene hölle.
draußen die krähen, großes gelächter.

jetzt regen.
es ist kühl, die nässe steckt innen, fusselige finger.
die lichter spiegeln sich in den pfützen, der bus seufzt sich in position, die türen auf.
wasser rinnt in dicken strömen die fenster hinunter.
die außenwelt verzerrt in bahnen.
das blut kribbelt in den adern, unrast macht sich breit.
der erste tag.
alles entscheidet sich am ersten tag.
am ersten tag findet alles seinen platz, ich - bin uncharismatisch.

so. den gang runter, dann hinten rechts, zweite tür auf der linken seite. ich bin zu früh.
wenige stehen an ihren bänken.
ich setze mich nach außen in der mittelreihe.
es füllt sich langsam. ich betrachte die gesichter.
ich versuche zu lächeln. ich bin neu.

die glocke. die lehrerin. sie ist auch uncharismatisch.
das ist die neue: marie hinrichsen.
ich dachte das ist ein junge - aus meiner reihe ganz links.
großes gelächter.

die glocke. pause. auf dem schulhof stehen.
ich stehe mal hier mal da, versuche involviert zu wirken.
kapitulation.
ich gehe auf die toilette, nehme platz auf dem deckel.
ficken dreitausend.

es stinkt nach rauch, drei mädchen in der nebentoilette lästern
über die uncharismatische lehrerin und ihr auffälliges gebiß.
ich schmunzle. ein mädchen ist aus meiner klasse.
ich stelle mich leise auf den deckel und beobachte die aufsteigenden rauchwolken.
blaue muster. sie kichern.

die glocke.
ich seufze.

vierte stunde, französisch.
- haste mal n blatt?
- klar.
- haste auch n stift?
- hier.
ohne schreibzeug in der schule, meine nachbarin.

hinten links das mädchen aus dem klo.
lange rote fingernägel, rote haare, schwarz geschminkte augen. hübsch.
sitzt allein in ihrer bank. sie ist reifer, das sieht man.

die glocke. der bus. geschafft.
platzierung? weit hinten.

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